Europaturm / "Ginnheimer Spargel"

Im Herzen von Frankfurt am Main, genauer im lebendigen Stadtteil Bockenheim, ragt ein Bauwerk empor, das nicht nur die Skyline der Stadt prägt, sondern auch als beeindruckendes Zeugnis moderner Architektur und Technikgeschichte gilt: der Europaturm. Mit einer stattlichen Höhe von 337,5 Metern ist er nach dem Berliner Fernsehturm der zweithöchste Turm Deutschlands und ein markantes Wahrzeichen der Mainmetropole. In der lokalen Mundart liebevoll als "Ginnheimer Spargel" bezeichnet, zeigt sich die Verbundenheit der Frankfurter mit diesem Turm, der tatsächlich zum Stadtteil Bockenheim gehört, auch wenn sein Standort am Ginnheimer Stadtweg 90 oft fälschlicherweise Ginnheim zugeordnet wird.

Bezeichnung und Architektur
Der Europaturm, der ursprünglich als „Fernmeldeturm Frankfurt„ in Betrieb genommen wurde, ist in der Allgemeinheit eher unter dem Namen „Fernsehturm„ bekannt. Diese Bezeichnung war anfangs irreführend, da über den Turm lange Zeit keine Fernsehsignale übertragen wurden. Erst in den 1990er-Jahren änderte sich dies. Der Entwurf des Turms stammt von den Architekten Johannes Möhrle, Peter Metzger und Erwin Heinle, die den Bau 1974 begannen. Mit einem tief im Mergelboden gründenden Ringfundament und einem sich nach oben verjüngenden Turmschaft, der in einer weltweit breitesten Kanzel in 227 Metern Höhe mündet, setzten die Architekten ein architektonisches Statement. Die Kanzel bot ursprünglich einen einzigartigen Ausblick über das Rhein-Main-Gebiet und beherbergte ein Restaurant und eine Diskothek, bevor der Turm 1999 für die Öffentlichkeit geschlossen wurde.

Nutzung im Wandel der Zeit
Die ursprüngliche Bestimmung des Turms lag in der Übertragung von Daten-, Fernsprech- und Hörfunksignalen. Er diente als zentraler Knotenpunkt im Netz des öffentlich-rechtlichen Hörfunks. Mit der Zeit und dem technologischen Fortschritt hat sich die Nutzung des Europaturms gewandelt. Nachdem die Deutsche Bundespost, die einst für das Fernmeldewesen zuständig war, in die Deutsche Telekom überging, dient der Turm heute vorrangig der Empfangsstation für Satellitensignale sowie der Verteilung dieser Signale über Frankfurt und Südhessen. Darüber hinaus beherbergt der Turm immer noch einige Richtfunk- und Mobilfunkantennen.

Der Europaturm steht seit Oktober 2019 unter Denkmalschutz, was seine Bedeutung für die Stadt Frankfurt und insbesondere für den Stadtteil Bockenheim unterstreicht. Er ist nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für die Dynamik und den Fortschritt der Stadt. Auch wenn der Turm heute nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich ist, bleibt er ein fester Bestandteil des Frankfurter Stadtbildes und eine Quelle des Stolzes für die Einwohnerinnen und Einwohner von Bockenheim.




 

"Ginnheimer Spargel" Europaturm

Bockenheimer Warte
Der Pferdekopf in Bockenheim

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